Pokershark - Winning Player
Sie lesen diese Zeilen, weil sie wissen wollen, welche Argumentationskette hier auf Winningplayer angewandt wird, oder sie bezeichnen sich selbst als Winningplayer und sind höchst wahrscheinlich aus reiner Neugier hier.Dieser Bereich soll sich an wirkliche Gewinnspieler wenden, d.h. an Leute, welche mit einem täglichen Einsatz von 1-2 Stunden mindestens 9.000.- € jährlichen Reingewinn erzielen. Nach oben ist dieser Zahl selbstverständlich keine Grenze gesetzt. Vielleicht sind sie erfolgreicher Turnierspieler oder haben sogar schon einen Sponsorenvertrag.
Auf den ersten Blick scheint es faktisch unmöglich dagegen anzugehen,
da Poker für sie etwas sehr gutes ist. Round about 10 Riesen im Jahr,
davon träumen einige Studenten, dieses überhaupt zum Leben,
zu haben. Sie gewinnen das mit Kartenspielen, ob sie es auch verdienen
sei dahingestellt.
Man muss ihnen nicht erzählen, dass sie einfach Geld der schlechten
Spieler einsammeln und versuchen davon so wenig wie möglich wieder
zu verlieren. Sie sind immer auf der Jagd nach dem nächsten Bonus,
dem besten Rakeback und spielen nur dort, wo es für sie am vorteilhaftesten
ist.
Ich möchte ihnen eine Frage stellen, können sie sich morgens
im Spiegel anschauen und zu sich selbst sagen, sie sind ein guter Mensch?
Ich stelle diese Frage ganz bewusst, denn durch Poker erschaffen sie nichts,
sie helfen niemandem und überhaupt erscheint die ganze Tätigkeit
nicht sehr sinnvoll. Sie nehmen anderen Menschen Geld weg und viele davon
sind spielsüchtig.
Nun kommt die klassische Argumentation, wenn sie den Fischen nicht das
Geld abnehmen, dann wird es jemand anderes tun, dann sei das Geld besser
bei ihnen aufgehoben. Diese Rechtfertigung kennt jeder der sich etwas
intensiver mit Pokern beschäftigt und dennoch ist sie grundlegend
falsch. Dieses Argument sagt nichts anderes, als das sie ein skrupelloser
Mensch sind, der zu jeder Schandtat bereit ist. Selbstverständlich
lehnen sie dies so ab, aber bedenken sie, dass sie genau die gleich Argumentation
verwenden, wie jeder Kleinkriminelle auf der Welt.
"TU ICH ES NICHT TUT ES EIN ANDERER!"
Dabei haben sie keinerlei Skrupel ein Verbrechen zu begehen,
indem sie illegales Glücksspiel betreiben und falls sie ihre illegalen
Gewinne nicht ordentlich versteuern, kommt Steuerhinterziehung noch hinzu.
Worin liegt also ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen einem Kleinkriminellen
am Frankfurter Hauptbahnhof und ihnen? - Beide nehmen Geld von Süchtigen,
beide verwenden die gleiche Rechtfertigung, beide begehen Verbrechen.
Ganz vergleichbar ist es nicht, denn zumindest einige der Kleindealer
verticken Stoff, um sich ihre eigene Sucht zu finanzieren, also nicht
mit der puren Absicht des monetären Gewinns.
Sie nehmen teilweise Kindern das Taschengeld weg und bitte bringen sie
nicht das Argument, die Kids haben nichts beim Onlinepokern zu suchen,
denn sie haben beim Onlinepoker auch nichts zu suchen.
Diese Tatsache, dass sie als Winning Player nicht besser sind, als irgendein
Dealer ist mit Sicherheit nicht leicht zu verstehen und auch nicht leicht
einzusehen, die wahrscheinlichste Reaktion ist dies alles zu leugnen.
Niemand hört es gern, dass er kein guter Mensch ist und selbst Al
Capone und Sadam Hussein sahen nie ein, dass sie Verbrecher waren. Wie
dem auch sei, es ist ihre eigene Aufgabe sich moralisch zu richten und
nicht die einer einfachen Internetseite...
Sehr lange dachte ich über den Punkt nach, wie man
jemanden, der durchaus vom Pokern leben könnte, das Spiel verleiden
könnte, bis ich verstand, dass es gar nicht notwendig ist. Poker
hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt, vom klassischen
Draw, zum Limit bis hin zum aktuell angesagtesten Hold'em. Die Amis haben
den Markt gesperrt und wir alle wissen, seit gibt es verdammt viele Kanadier
auf der Welt. Eine Zahlungsmöglichkeit nach der anderen wird abgeschaltet
und amerikanische Spieler haben es einfach immer schwerer online zu pokern.
Viele werden sich noch daran erinnern als die Amis in ihrer Masse ausfielen,
es war eine Zeit großer Trauer für Winning Player, nicht zuletzt
vergleichbar mit einem Massenfischsterben. Pokerportale veränderten
ihre Auftritte, so verschwanden viele Jackpötte und Anzeigen über
aktuelle Spielerzahlen online. Noch heute ist der Schlag gegen die Pokerszene
nachvollziehbar, wenn man die Börsenkurse der Spielportale zu diesem
Zeitpunkt betrachtet.
Sicher wird man Pokern nie ganz ausrotten können und ebenso sicher
wird es immer Leute geben, die davon ihr Leben finanzieren können.
Selbst wenn man das ganze Internetpokern abschaffen würde (wenn es
dazu überhaupt die technischen Möglichkeiten gäbe) so würde
es immer noch die Casinos geben und die Hinterzimmerrunden wurden schon
immer betrieben. Wer Pokern will, der wird auch eine Möglichkeit
finden zu spielen.
Der springende Punkt bei der ganzen Angelegenheit ist, wann wird sich
ihr Blatt wenden? Wenn die Fische verschwinden und es keine große
PR-Maschinerie mehr gibt, die ständig frisches Geld ins System spült,
was passiert dann mit ihnen? Was passiert wenn die Winninplayer sich nur
noch gegenseitig zum Pokern haben? Es wird neue Fische geben und diese
werden zu einer großen Wahrscheinlichkeit aus den heutigen Winningplayern
zusammensetzen. Wer dieser Argumentation nicht zustimmen will, der kann
sich gerne Limit-Poker anschauen, welches in den letzten 5 Jahren um ein
gutes Stück taffer geworden ist. In diesem Bereich gibt es viele
ehemalige Winningplayer, die eben nicht rechtzeitig den Absprung schafften
und immer noch nicht verstehen, warum sie die ehemaligen Gewinne nicht
mehr erreichen. Viele haben sich umorientiert zum No Limit und viele haben
den Umstieg nicht geschafft.
Betrachten wir die ganz großen Spieler, versuchen wir uns an sie
zu erinnern und schauen wir an, wieviele davon in ihrer Karriere, nicht
mindestens einmal broke gegangen sind. Es waren fast alle und von der
riesigen Anzahl von Spielern, die einst als große Winningplayer
gestartet sind, teilweise sogar mit großen Turniererfolgen, die
heute nur noch ein kärgliches Dasein fristen und sich staken lassen
um überhaupt noch an Turnieren teilnehmen zu können. Die Gefahr,
dass auf sie das gleiche Schicksal wartet ist durchaus gegeben.
Quintessenz ist und bleibt, wer heute Winningplayer ist, der kann morgen schon ein Fisch sein. Man kann sie beglückwünschen, solange sie nicht unbemerkt die Seiten wechseln und nur hoffen, dass sie wenn es soweit ist noch rechtzeitig den Absprung schaffen.
Stellungnahme zu den kursierenden Forumsdiskussionen
Zunächst möchte ich sagen, dass ich die meisten gelesen habe und mich sogar an einigen aktiv beteiligte. Einige Diskussionen wurden nur genutzt um zu beleidigen, andere verliefen auf argumentativer Ebene und ganz selten, sollte auch nur meine Person diffamiert werden.
Die Intention der Seite ist es, pathologischen Pokerspielern,
Suchtgefährdeten und Angehörigen von Süchtigen, eine erste
Anlaufstelle zu bieten. Dies kann und darf de facto niemals ein schlimmes
Anliegen sein.
Dabei verwende ich natürlich Argumente, die einschlägige Spieler
vielleicht nicht anerkennen mögen, sie sogar als völlig falsch
betrachten oder als reine Propaganda abtun. Ich möchte an dieser
Stelle zu bedenken geben, dass ein guter Pokerspieler sich immer versuchen
wird, umfassend mit allen Informationen zu versorgen. Diese Seite ist
nicht pro Poker eingestellt und verkehrt deshalb aus verständlichen
Gründen mancherlei Argumentation der Pokerindustrie ins Negative.
Ich persönlich benötige keine Fische, Pokerboni oder Leute,
die sich über mich, irgendwo anmelden; ich habe davon keinen Vorteil.
Man möge mir also bei aller Kritik zu Gute halten, dass ich nur versuche
einer Gruppe von Menschen eine Hilfestllung zu geben, die ein Problem
mit dem Spiel Poker hat und nicht persönliche oder böse Absichten
hege.
Der Punkt, der mir oftmals vorgeworfen wird, einfach nur
meinen Frust über Poker ablassen zu wollen, möchte ich weit
von mir weisen.
Ich selbst hatte ebenfalls monetäre Vorteile vom Pokerspiel, allerdings
würde ich laut meiner eigenen Definition unter Loosing-Player fallen.
Wenn man seine eigenen Grenzen beim Pokern erkennt, ist dies im Grunde
etwas sehr Gutes. Ich schiebe keinerlei Hass oder Frust aufs Pokern, finde
die Anziehungskraft des Spiels sogar sehr nachvollziehbar. Nichts desto
trotz, sollte es gerade im Internet auch Platz für kritische Meinungen
zum Pokern geben. All zu oft gehen die kritischen Äußerungen
unter oder werden von einer Masse aktiver Spieler in Diskussionen unterdrückt.
Von Hetze, Verleumdungen oder Beleidigungen gegenüber meiner eigenen Person bitte ich Abstand zu nehmen. Im Grunde macht mir dies nichts aus, aber es ist einfach nicht schön andauernd so etwas zu lesen. Über kritische und faktische Äußerungen freue ich mich dagegen sehr. Im Endeffekt stärken damit beide Seiten ihre Standpunkte und können ihre Argumentationen überdenken.
Grundsätzlich freue ich mich über jede Diskussion und bin sehr dankbar. Dabei ist es gleich, ob die Argumentationen für mich positiv oder negativ verlaufen. Es ist gut, dass die kritische Seite von Poker überhaupt einmal thematisiert wird.